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Versickerung
Definition Versickerung
Versickerung bedeutet, dass Wasser, beispielsweise vorgereinigtes Abwasser einer Kleinkläranlage oder Regenwasser in das Grundwasser oder in die Kanalisation eingeleitet wird. Die technisch unterstütze Versickerung wird eingesetzt, um den natürlichen Wasserkreislauf (zumindest in Teilen) wiederherzustellen. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die verschiedenen Hersteller und Lieferanten bieten dazu auf aqvomo folgende Produkte an: Sickerschacht, Sickertank, Sickerbox oder Sickerplatte. Je nach Wasserart, die versickert wird, muss die Versickerung, beziehungsweise die Versickerungsfähigkeit vorab getestet und von der Wasserbehörde vor Ort genehmigt werden.
Versickerung von Regenwasser
Die Niederschläge werden über eine Regenwasser-Versickerungs-Anlage in das Grundwasser oder in das Fließwasser eingeleitet. Abhängig davon, ob das Niederschlagswasser Schadstoffe enthält, muss es vor der Versickerung gereinigt werden. Dazu gehört beispielsweise Regenwasser, dass über ein Metalldach abläuft. Hier nimmt das Niederschlagswasser Metall-Ionen auf, dieses muss vor der Versickerung vorbehandelt werden. So verhält es sich auch bei Dachflächen aus Kupfer, Blei oder Zink und bei Verkehrsflächenabflüssen, wenn eine starke Verkehrsbelastung vorliegt. Die Vorbehandlung des Regenwassers kann beispielsweise über einen Filterschacht erfolgen oder über eine Zisterne mit Filter.
Warum braucht man eine Regenwasser-Versickerung?
Eine Regenwasser-Versickerung wird eingesetzt, um Überschwemmungen zu verhindern. Durch die Versickerung wird Oberflächenwasser aus Niederschlägen von Verkehrsflächen oder aus Wohngebieten abgeleitet. Außerdem trägt diese Art der Versickerung dazu bei, den Grundwasserspiegel und natürlichen Wasserkreislauf zu erhalten.
Warum benötigt man eine Versickerung für Kleinkläranlagen?
Versickerung für Kleinkläranlagen muss dann eingesetzt werden, wenn es keine Möglichkeit gibt das vorgereinigte Abwasser in ein Fließgewässer, wie einen nahegelegenen Bach, einzuleiten. Durch die Versickerung kann das vorgereinigte Abwasser großflächig in den Erdboden verteilt werden und gleichmäßig versickern. Für diesen Vorgang gibt es verschiedene Versickerungsmodule, die je nach Voraussetzungen (Bodenbeschaffenheit, Abstand zu Gewässern und Gebäuden) genutzt werden.
Voraussetzungen zur Versickerung von vorgereinigtem Abwasser aus Kleinkläranlagen
Bodenbeschaffenheit
Damit eine Versickerung funktioniert, muss das Erdreich dauerhaft das vorgereinigte Abwasser aufnehmen können. Um das zu ermitteln, gibt es den sogenannten kf-Wert. Dieser Wert beschreibt die Wasserdurchlässigkeit des Bodens. Damit eine Versickerung möglich ist, muss der kf-Wert zwischen 5 x 10-3 und 5 x 10-6 liegen. Es ist auch möglich, dass man die Eignung des Bodens nachweisen muss. Hier sind DIN 4220 (Bodenkundliche Standortbeurteilung - Kennzeichnung, Klassifizierung und Ableitung von Bodenkennwerten (normative und nominale Skalierungen)) und DIN 4261-5 (Versickerung von biologisch aerob behandeltem Schmutzwasser) zu beachten.
Abstand zu Gewässern und Gebäuden
1 Meter Abstand muss die Unterkante der Versickerung zum höchsten (!) Grundwasserstand haben. Zudem darf im Bereich der Versickerung keine längere Staunässe vorliegen. Auch zu Bäumen (egal ob zu bestehenden oder geplantem Bestand) muss ein gewisser Abstand gewährleistet sein. Dieser beträgt die recht kryptische Beschreibung: Der Abstand muss mindestens dem zu erwartenden Kronendurchmesser entsprechen. Bei Gebäuden ist es einfacher geregelt: Zu angrenzenden Tiefgeschossen oder Kellern müssen mindesten 6m Abstand sein.
Diese Versickerungsarten gibt es:
MULDEN-VERSICKERUNG
Hier wird das gereinigte Abwasser über einen Pumpenschacht in eine Mulde im Erdreich eingeleitet und versickert in das Grundwasser. Falls im gereinigten Abwasser noch Reststoffe enthalten sind, können diese natürlich durch den belebten Boden und Sauerstoff abgebaut werden. Restkeime können auch so absterben.
MULDEN-RIGOLEN-VERSICKERUNG
Ist eine reine Mulden-Versickerung nicht möglich, da der Boden über eine geringere Sicherfähigkeit verfügt, kann die Mulden-Rigolen-Versickerung eingesetzt werden. Hier wird ein Teil des Erdreichs durch Kies ersetzt. Das vorgereinigte Abwasser versickert schnell im Kies (die Vorschicht) und verteilt sich langsam ins umliegende Erdreich.
ROHR-RIGOLEN-VERICKERUNG
In einigen Gebieten ist aus hygienischen Gründen oder durch Vorschriften von Behörden weder eine Mulden-Versickerung noch eine Mulden-Rigolen-Versickerung und somit die offene Einleitung von gereinigtem Abwasser ins Erdreich möglich. Ist das der Fall, kann das gereinigte Abwasser unterirdisch über Rohrrigolen versickert werden.
SICKERSCHACHT
Wie bei der Rohr-Rigolen-Versickerung wird bei einem Sickerschacht das vorgereinigte Abwasser unterirdisch abgeführt. Das Abwasser wird in den Sickerschacht eingeleitet, wobei der Schacht selbst als Pufferzone zählt, der überschüssiges Abwasser speichern kann, wenn das Erdreich nicht alles aufnimmt. Neben Sickerschächten finden Sie auf aqvomo auch: Sickertanks, Sickerboxen oder Sickerplatten.
Sollten Sie weitere Fragen zum Thema Versickerung haben – schreiben Sie uns gerne über unser Kontaktformular.
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